Zum Dank für sein 25-jähriges Engagement, davon 13 Jahre als Vorsitzender, wählte die Mitgliederversammlung des Tafel Saarbrücken e.V. am 17. August Uwe Bußmann einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des rund 220 Mitglieder starken Vereins. Minutenlanger Applaus der anwesenden Mitglieder und Ehrengäste zeigten, wieviel Respekt und Anerkennung das Gründungsmitglied der Tafel Saarbrücken bei allen Beteiligten genießt. Bußmann wollte nach 25 Jahren im Vorstand sein verantwortungsvolles Amt rechtzeitig in jüngere Hände übergeben. Zu seiner Nachfolgerin wurde seine bisherige Stellvertreterin Alexandra Moser gewählt.
Foto: TAFEL Saarbrücken - v.l.n.R.: Bettina Altesleben, Sabine Altmeyer-Baumann, Alexandra Moser, Barbara Meyer, Isolde Ries, Ehrenvorsitzender Uwe Bußmann
Uwe Bußmann gehörte 1998 zu den Gründern der Tafel in Saarbrücken und hat sich seither unermüdlich und vielfältig für „seinen“ Verein eingesetzt. Stand am Anfang die Rettung von verwertbaren Lebensmitteln im Fokus, ist inzwischen die Unterstützung bedürftiger Menschen zu einem mindestens ebenso wichtigen Aspekt geworden.
Die Tafel Saarbrücken ist die einzige im Land, die fünf Tage in der Woche vor der Vernichtung gerettete Lebensmittel an etwa 800 Haushalte und damit mehr als 3.500 Menschen ausgibt, die über sehr geringe Einkommen verfügen und maximal Sozialleistungen vom Staat erhalten. Darüber hinaus ist die Tafel Saarbrücken mit vielen anderen Sozialeinrichtungen (wie Obdachlosenprojekten, Food-Sharing-Projekten…) vernetzt und versorgt diese mit geretteten oder gespendeten Lebensmitteln.
Seine meist tägliche Präsenz bei der Lebensmittelausgabe, der damit verbundene rege Kundenkontakt, sein stets offenes Ohr für die aktuell rund 130 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und Hilfesuchenden – das alles hat den „Tausendsassa“ Uwe Bußmann zum Gesicht des Tafel Saarbrücken e.V. werden lassen. Sein Rückzug vom Amt des Vorsitzenden bedeutet für ihn jedoch keineswegs das Ende seines Engagements, wie er zur Freude aller versichert. Auch auf der Ebene des Landesverbands der Tafeln im Saarland will er weiter mitarbeiten.
Menschen wie ihm ist es zu verdanken, dass die TAFELN zu einer der größten sozialen Bewegungen in Deutschland geworden sind. Daher richtet er auch mahnende Worte an die Politik, die ihre wichtigste Aufgabe in der Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sehen müsse. Dass die Tafeln überhaupt existierten, sei Beweis für das Versagen der Politik.
In Vertretung von Sozialminister Jung dankte Bettina Altesleben, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Saarlands, dem scheidenden Vorsitzenden und neuen Ehrenvorsitzenden der Saarbrücker Tafel für seine Arbeit und sein Herzblut, das er seit einem Vierteljahrhundert in die soziale Arbeit investiert hat.
Eine 40-Stunden-Woche im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und Armut war für Bußmann Normalität.
Neben der Saarbrücker Bürgermeisterin Barbara Meyer und Bezirksbürgermeisterin Isolde Ries dankte ihm auch die Vorsitzende des saarländischen Landesverbands der Tafeln, Sabine Altmeyer-Baumann, denn auch auf dieser Ebene war Uwe Bußmann stets im Interesse von in Not geratenen Menschen mit ganzem Herzen bei der Sache. Alle Rednerinnen betonten bei der bewegenden Ehrung, welch enorme Leistung Uwe Bußmann in den letzten 25 Jahren für den Verein, der jeden Tag diese beiden wichtigen Aufgaben erfüllt, erbracht hat.
Für die Tafel Saarbrücken sammeln drei Kühltransporter auf ihren täglichen Touren rund 2 Tonnen Lebensmittel in bis zu 110 Supermärkten, Bäckereien und anderen Lebensmittelbetrieben ein. Hinzu kommen regelmäßig Großspenden von Betrieben in der Umgebung oder auch über die Verteilung durch den Bundesverband der Tafeln in Deutschland. Alleine die Betriebskosten des Vereins, der die Fahrzeuge und die angemieteten Räume in Burbach samt Kühlkammern unterhalten muss, betragen derzeit etwa 150.000 € im Jahr, die aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und den Kostenbeiträgen der Kunden aufgebracht werden müssen. Uwe Bußmann nennt das „einen mittelständischen Betrieb“, für den in den letzten Jahren ein Großteil der Verantwortung auf seinen Schultern ruhte.
Insgesamt prägt die nach wie vor sehr hohe Nachfrage nach Unterstützung mit Lebensmitteln von Menschen in schwierigen sozialen Verhältnissen die Lage bei der Tafel Saarbrücken. Da die räumlichen und trotz 135 engagierter freiwilliger Helferinnen und Helfern personell begrenzten Kapazitäten der komplett ehrenamtlich arbeitenden Organisation völlig aus- und nicht selten auch überlastet sind, besteht nach wie vor ein Aufnahmestopp für Neukunden. Die Tafel Saarbrücken ist zuständig für das gesamte Gebiet der Landeshauptstadt sowie die Gemeinden Riegelsberg und Kleinblittersdorf.
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